Privatwald

Privatwald ist kostbar und rar. Und doch wird der Privatwald häufig wenig bewirtschaftet, weil die relativ kleinen Parzellen kaum eine profitable Bewirtschaftung erlauben. Eine bessere Koordination der Bewirtschaftung der kleinen Parzellen sollte unbedingt versucht werden. Wir setzen uns für Sie ein und versuchen, eine solche Koordination zu ermöglichen und dabei Boden- und Rückeschäden zu vermeiden.

Was sind die Risiken, wenn der Privatwald nicht ausreichend bewirtschaftet wird?
-tiefe Holzerlöse durch erhöhte Zwangsnutzungen bei Windwurf
-Zwang zu teilweise nicht kostendeckenden Eingriffen wegen Käfernestern
-instabile Bestände mit zu wenig Struktur und Verjüngung
-schlechte Qualitäten bleiben übrig
-dicke, saure Nadel- oder Laubstreuauflagen, welche anfällig für dichte Adlerfarn- oder Brombeerteppiche sind und sich langsam und artenarm verjüngen
-zu wenig verschiedene Arten als Samenbäume erfordern später eine Pflanzung bei der Verjüngung

Das alles kann zu einer unrentablen Bewirtschftung oder zu einer ungünstigen, grossen Nutzung führen, welcher ein sehr langer Zeitraum mit keinem Erlös folgt.

Was sind hingegen die Chancen für die Privatwaldbesitzer bei einer schonenden Bewirtschaftung?

Die Energiepolitik in Europa zeigt klar eine Verteuerung der Energieträger aufgrund der Klimapolitik und der politischen Spannungen und Kriege. Holz wird gerade als Wärmeerzeuger im Winter gesucht bleiben. Die Preise steigen nicht schnell, aber sie werden steigen. Das benachbarte Ausland hat noch grosse Reserven (zB. Schwarzwald), aber mit steigenden CO2-Abgaben steigen auch die Transportpreise. Deshalb sind die Waldbesitzer gut beraten, wenn sie insbesondere für Energieholz eine Bewirtschaftungsstrategie haben. Das Schnittholz könnte durch eine längere Rezession, welche sich in Mitteleuropa bereits abzeichnet, weiter an Bedeutung verlieren. Die Nadelholzbaumarten werden hier im Mittelland klimatisch stark zurückgedrängt und die industrielle Verarbeitung von Laubholz, insbesondere der Hauptbaumart Buche, ist in der Schweiz trotz enormen Investitionen immer noch nicht rentabel. Die Chancen liegen mittelfristig in einer vielfältigen Laubholzproduktion mit Schwerpunkt Energieholz.

Profitiert der Wald selbst auch von einer Bewirtschaftung oder wäre es nicht besser für die Natur, auf die Nutzung zu verzichten?

Im Wald fehlt es an ursprünglichen Grosssäugetieren, wie dem Wisent (Europäische Rinderart), welches den Boden aufschürft, Lichtungen offen hält und mit seinem Mist düngt. Eine schonende Bewirtschaftung kann einen ähnlichen Effekt haben. Lichtbaumarten brauchen etwas aufgewühlten, besonnten, aber nicht verdichteten Boden. Sträucher, welche für das Wild als Nahrung dienen, brauchen kleinere Lichtungen oder stufige Waldränder. Damit kann der Verbiss in der Verjüngung etwas reduziert werden und die Biodiversität steigt gegenüber unbewirtschafteten Beständen. Allgemein braucht es etwas Aufwand, weil viele Bestände über die letzten hundert Jahre relativ einseitig  angelegt und bewirtschaftet wurden. Das regelt die Natur mit der Zeit auch selbst, aber das dauert dann länger. Wegen den heftigen Schadereignissen scheint es uns, dass der Mensch aufgefordert ist, dem Wald etwas zurückzugeben.

Wir beraten Sie betreffend konkreten Massnahmen in ihrem Wald und führen die Eingriffe auch schonend aus.